Entzündungen der Nasennebenhöhlen/ Rhinosinusitis
Akute oder chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen gehören mit zu den häufigsten Gründen, aus denen Patienten uns Hals-Nasen-Ohrenärzte aufsuchen.
Diese Entzündungen führen oft zu einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens. Aufgrund ihrer sensiblen benachbarten anatomischen Strukturen (Augenhöhlen/ Gehirn) können Sinusitiden bei fortschreitendem Verlauf auch Komplikationen nach sich ziehen.
Symptome einer Rhinosinusitis sind Kopfschmerzen, Druck im Wangenbereich, eine laufende oder verstopfte Nase und eine eventuelle Beeinträchtigung des Geruchs-und Geschmackssinnes. Gelegentlich treten auch Schmerzen hinter den Augen auf oder auch Zahnschmerzen und ein die Patienten meist sehr stark störender Schleimfluss aus der hinteren Nase, den man auch "post nasal drip" nennt.
Wichtig bei der Therapie einer akuten Rhinosinusitis ist die Unterscheidung, ob es sich dabei um einen Virusinfekt oder um einen bakteriellen Infakt handelt. Viele Patienten vermuten beim Ausschnäuzen oder Abhusten eines gelben oder grünen Sekretes einen bakteriellen Infekt. Dies ist aber oft ein Trugschluss, da es auch bei Virusinfekten aufgrund von molekularen Effekten der Granulozyten zu einer Sekretverfärbung kommen kann. Damit wir die richtige Therapieentscheidung treffen können, führen wir in der Praxis neben der Erhebung von anamnestischen und klinischen Unterscheidungsmerkmalen diagnostische Labortests durch. So kann der häufig unnötige Einsatz von Antibiotika vermieden werden.
Von einer chronischen Entzündung spricht man, wenn trotz Therapie über Wochen hinweg die Schwellung der Schleimhäute nicht nachlässt und die Beschwerden über Monate anhalten. Dies führt oft auch zu einer verminderten Leistungsfähigkeit. Gelegentlich kann der andauernde Entzündungsreiz der Schleimhäute zur Ausbildung von Nasenpolypen führen.
Folgeerkrankungen der unteren Atemwege wie z.B. eine chronische Bronchitis werden als sinubronchiales Syndrom bezeichnet.